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(überarbeitet 26.10.2022)

 

Kolloidal-Silber-Grundlagen

Silber wurde schon in der Antike zur Konservierung und zum Schutz vor Keimbildung verwandt. Und sei es nur, dass man Silbergefäße zur Lagerung von Lebensmitteln benutzte, oder Silberstücke in die Milch legte. Großen Einzug in der Trinkwasseraufbereitung fand Silber um etwa 1930 mit der Einführung des Katadyn-Verfahrens.  (man lese dazu Brockhaus). Das Silber wirkt dabei in erster Linie großflächig durch Oberflächenkontakt mit dem Wasser.

Seit Jahrzehnten wird Silber in Form von Silber-Ionen (oft auch in Verbindung mit Chlor) professionell für mobile Wasserversorgungen in Schiffen, Wohnmobilen, Outdoorbereich etc. eingesetzt. Z.B. die Produkte Micropur von Katadyn. Das Chlor tötet vorhandene Keime ab, das Silber vermeidet die Bildung neuer Keime. Dabei wird Silber vom  Trinkwasser aufgenommen und gelangt damit auch in den menschlichen Organismus. Dies gilt als gesundheitlich unbedenklich und ist ein zugelassenes Verfahren. Die Gegner der Alternativmedizin verschweigen diesen Umstand vehement, wenn sie gegen die Einnahme "wesentlich geringerer Mengen" von Silber in  kolloidaler Form argumentieren. Statt dessen behaupten sie, Silber sei als Schwermetall immer schädlich und führe unter anderem zu Einlagerungen und zur Argyrie (Graufärbung der Haut). Sie lassen sich auch nicht durch zahlreiche anderslautende Untersuchungsergebnisse, die das Gegenteil belegen, von dieser falschen  Behauptung abbringen. Sie sind damit ebenso wenig ernst zu nehmen, wie alle überschwenglichen Gutheißungen. 

Vor 1900 und in den Jahren nach der Jahrhundertwende war kolloidales Silber als eine Art Antibiotikum in der Medizin relativ verbreitet. Damals wurde es durch mechanisches Zermahlen in der "Kolloidmühle" hergestellt und es gab eine regelrechte Vertriebsstruktur. Nachdem 1928 das Penicillin entdeckt wurde (Markteinführung erst im 2. Weltkrieg), geriet kolloidales Silber in Vergessenheit. Es geriet sogar so sehr in Vergessenheit, dass heute - nachdem es seit einigen Jahren eine deutliche Renaissance in der Alternativmedizin erfährt - die notorischen Gegner aller Neuerungen behaupten, kolloidales Silber sei dem Bereich der Esoterik zuzuordnen und jegliche Wirkung der zuvor beschriebenen Art gäbe es nicht. 

Man muss also darauf achten, mit wem man das Thema diskutiert. Fanatiker leugnen notfalls sogar den wissenschaftlichen Status, den kolloidales Silber in der Physik hat, nur um Recht zu bekommen  und stellen unter Umständen in ihrer Beschränktheit auch in Frage, dass man es - mittels der im Handel erhältlichen Geräte- überhaupt herstellen könne. 

Auf der anderen Seite muss man sehen, dass dieser "Markt" von Scharlatanen übersät ist, die mit marktschreierischen Parolen alles als Wundermittel anpreisen würden, sei es, um Gewinn zu erzielen oder um zu akademischen Ehren zu gelangen. Am besten ist es, man bildet sich selbst erst sein Urteil und meidet dann die Extremisten auf beiden Seiten.  

Die Geräte zur Herstellung, die man "Kolloidal-Silbergenerator" nennt (ein etwas unglücklicher Name) können bei dieser Bandbreite an Seriosität sowohl aus einer ausgeklügelten Elektronikschaltung bestehen, als auch aus einem Holzklotz als Batteriehalter mit zwei Lüsterklemmen zum Anschluss der Silberelektroden. Vorsicht beim Kauf von No-Name Produkten. Das gilt auch oder ganz besonders für die Silber-Elektroden.

Eine Anwendung einfacher Kolloidal-Silbergeneratoren, die gar nicht weit publiziert wird, ist die Trinkwasserverbesserung in Ländern Afrikas und der Dritten Welt. Ein Kolloidal-Silbergenerator ist für ein Dorf in Afrika ein unbezahlbar wertvolles Geschenk, so vernimmt man es bisweilen von Afrikareisenden.

 

Kleine Historie des kolloidalen Silbers

etwa 1800 bis 1930 relativ weite Anwendung als Antiseptikum in der Medizin (abgelöst durch Penicillin, Entdeckung 1928, Anwendungsreif erst im 2. Weltkrieg)

bis etwa 1930 Herstellung durch mechanisches Zerkleinern in "Kolloidmühlen"

ab 1930 und in darauffolgenden Jahren andere Verfahren der Herstellung, elektrolytische Verfahren zurückgehend auf den Heidelberger Chemiker Georg Bredig (1868-1944)

um 1998 etwa, schon geringe Verbreitung von Geräten zur Selbstherstellung kolloidalen Silbers

derzeit 2022, zahlreiche Anbieter von Geräten für die Selbstherstellung von kolloidalem Silber, darunter leider immer noch solche, die mangelhaft funktionieren, aber sehr teuer sind. Auch Attrappen mit nur Drähten im Inneren, werden gelegentlich angeboten.

 

Kolloidales Silber

Bücher:

Kolloidales Silber: Das große Gesundheitsbuch für Mensch, Tier und Pflanze v.  Josef Pies u. Uwe Reinelt

Immun mit kolloidalem Silber: Wirkung, Anwendung, Erfahrungen v. Josef Pies

Kolloidales Silber als Medizin: Das gesunde Antibiotikum, Werner Kühni, Walter von Holst

Kolloidales Silber: Das gesunde Antibiotikum für Mensch und Tier von Werner Kühni und Walter von Holst  

Kolloidales Silber: Der natürliche Ersatz für Antibiotika richtig angewendet v. Hans-Wagner

 

Aus gegebenem Anlaß: 

Hier - auf diesen Seiten - wird nur der Selbstbau von Geräten zur Herstellung von kolloidalem Silber beschrieben. Der Anlass ist der, dass die im Handel erhältlichen Geräte entweder viel zu teuer oder dermaßen primitiv sind, dass sie gar keine nennenswerte Funktion haben oder, was noch weitaus schlimmer ist, mit Salzen und Mineralien als Zusatz, äußerst giftige Silbersalze produzieren. Die hier gezeigten Selbstbaubeschreibungen haben zum Ziel, funktionelle Geräte zum Bruchteil des Preises von kommerziellen Geräten bauen zu können. Weder auf Sinn, noch Zweck oder Notwendigkeit der Anwendung  für den Einzelnen wird dabei eingegangen. Diese Frage hat jeder für sich persönlich zu entscheiden. Und es wird damit auch keine kommerzielle Absicht verfolgt. Hier, auf diesen Seiten, gibt es nur kostenlose Anleitungen, Hilfestellungen und Informationen.

 

Rosemarys Geschichte

Dummheit und Vorurteile sind international: 

Es wurde im Zusammenhang mit "kolloidalem Silber" immer wieder auf "Rosemarys Geschichte" verwiesen. Eine Frau, deren Haut  bereits in ihrer Kindheit grau geworden ist (wissenschaftl. Bez. "Argyrie"), verursacht durch Einnahme von silberhaltigen Nasentropfen.

Fragte man in einem beliebigen Forum nach "kolloidalem Silber", wurde das sofort mit "Betrug", "Scharlatanerie", "Esoterik", "Mystik", "Aberglauben" in Verbindung gebracht. Und es kam viele Jahre regelmäßig der Verweis auf einen Link, unter dem "Rosemarys Geschichte" zu lesen war. Selbst auf den Seiten der Uni-Frankfurt gab es einen Link zu "Rosemarys Geschichte" (in deutscher Übersetzung). Wer sie lesen möchte, braucht nur in einer Suchmaschine "Rosemary Jacobs" eingeben. Es gibt möglicherweise weltweit hunderte von Links, die zu dieser einen Geschichte führen.   

"Ich hatte persönlich E-Mail-Kontakt zu Rosemary Jacobs. Frau Jacobs bestätigt mir ausdrücklich und wörtlich, dass sie "nicht" wisse, ob die damals von ihr eingenommenen silberhaltigen Nasentropfen "auch" oder "sowohl als auch" kolloidales Silber enthielten." (Das ist in sofern von Bedeutung, dass diese ganze Geschichte somit nicht als Beweis taugt.) Sicher ist nur, dass zur damaligen Zeit silbernitrathaltige Medikamente in der Schulmedizin "in Mode" waren. (Silbernitrat ist ein Silbersalz) Auf jeden Fall aber ist diese Geschichte wichtig und ernst zu nehmen. Das gilt insbesondere, wenn man sein kolloidales Silber aus unbekannten Lieferquellen bezieht oder wenn man in Herstellungsempfehlungen Dinge wie "das Zufügen von Salz" etc. liest. Durch solche und andere Fehler bei der Herstellung können vermehrt Silbersalze (und Silbernitrat) entstehen, also das, was auf keinen Fall ins kolloidale Silberwasser gehört.  

Für sich genommen, ist die ganze Geschichte tragisch-unterhaltsam, aber ohne zwingenden Bezug zum kolloidalen Silber, wenn es nach gesicherten Methoden hergestellt wird. Sicher ist aber, dass es die Pharmaindustrie und die Schulmedizin waren, die zur damaligen Zeit bedenkenlos und in großem Umfang silbernitrathaltige Medikamente herstellten und verordneten, deren Gefährlichkeit inzwischen erkannt wurde.

Technische Grundlagen:

Hier werden nur die technischen Grundlagen beschrieben. Es wird hier keinerlei Garantie für die Wirkung oder die Ungefährlichkeit gegeben. Im übrigen sei das Buch "Immun mit kolloidalem Silber" von Dr. Josef Pies empfohlen. (VAK Verlags GmbH, Kirchzarten, ISBN 3-935767-13-7)

Über Sinn oder Unsinn dieser Methode der Alternativmedizin mag sich jeder sein eigenes Urteil bilden. Im Web gibt es dazu unter dem Suchbegriff "Kolloidales-Silber" hunderte von Abhandlungen. Bei ebay.de werden regelmäßig "Silber-Generatoren", "Silberelektroden" oder fertiges "kolloidales Silberwasser" angeboten.  

Die Details der Herstellung von kolloidalem Silberwasser entnehme man oben genanntem Buch. 

Was muß sein?

Eine Gleichspannung, pulsierende Gleichspannung oder eine Rechteckwechselspannung niedriger Frequenz.. Günstig ist eine Spannung von etwa 30 Volt aufwärts. (z.B. 4 x 9 Volt = 36 Volt bei Batteriebetrieb) oder auch eine höhere Spannung. (Niedrigere Spannungen führen auf Grund der hohen Widerstände von destilliertem oder demineralisiertem Wasser zu sehr geringen Strömen und damit zu äußerst langen Einschaltzeiten, was seinerseits zur starken Bildung von "Elektrodenschlamm" führt.) Höhere Spannungen als 60 Volt sind für die ungeschützte Verwendung in Haushalten nicht erlaubt.

 

Das Festlegen auf einen Standard:

Ein bei zum Beispiel 75mm langen Elektroden möglichst auf maximal 6 mA begrenzter Strom, sonst wird das Kolloid nicht optimal fein. .

Hochreinste Silberelektroden (99,99 Prozent). 2 Stück Rundstäbe, Maße 2,5 mm Durchmesser, je 75 mm Länge Es dürfen keine Legierungen verwandt werden. Schmucksilber, Zahnsilber, Münzsilber etc. ist Verboten

Elektrodenabstand ca. 12,5 - 35 mm.

Destilliertes oder demineralisiertes Wasser.

Was darf nicht sein? (Gefahr der Vergiftung)

Keine Silberlegierungen für die Elektroden verwenden (siehe oben), keine versilberte Kupferdrähte oder ähnliches.

Kein Leitungswasser verwenden.

Kein Mineralwasser verwenden.

Keine Salze zum Wasser hinzufügen. (auch wenn dies auf diversen Webseiten jahrelang empfohlen wurde)

Die Strombegrenzung:

Sobald bei den genannten Elektrodenmaßen und Abständen ein zu hoher Strom fließt, z.B. weit über 6 mA bei 75 mm Elektrodenlänge, können im Wasser ungewöhnlich starke, trübe Ablagerungen durch große Partikel auftreten. Dies tritt vor allem bei Gleichspannung auf, weniger bei pulsierender und fast nie bei Rechteckwechselspannung. Es ist auf jeden Fall ein bedenkliches Anzeichen dafür, dass etwas nicht wie beabsichtigt läuft. Beim normalen Herstellungsprozess, nach den Richtlinien, die hier zu Grunde gelegt werden, dürfen solche Trübungen nur in geringem Umfang auftreten. 

Dazu ist noch zu erwähnen, dass sich im Normalbetrieb (bei etwa 30 - 40 Volt Elektrodenspannung und den genannten Maßen bzw. Abständen, sowie Verwendung von "destillierten oder demineralisierten Wasser aus der Apotheke" ohne Zusätze) anfangs nur ein Wert von etwa 0,2 - 0,3 mA einstellt. der dann im Laufe von Minuten ansteigt. Höhere Ströme sind im Prinzip auch nicht nötig oder anders gesagt, sie wären nur möglich, wenn man dem Wasser "verbotenerweise" Zusätze hinzufügt oder Leitungswasser bzw. sogar Mineralwasser verwenden würde. (und bei Kurzschluss an den Elektroden durch Elektrodenschlamm selbstverständlich auch) Was allerdings zulässig ist und auch praktiziert wird, ist die Erwärmung des destillierten Wassers bis zum Sieden und die sofortige Verwendung in möglichst heißem Zustand. Dadurch werden feinste, freie Luftbläschen herausgetrieben und der Anfangsstrom steigt unter Umständen auf den zwei- bis dreifachen Wert. Erhitzen des Wassers dient also vor allem der Zeitersparnis bei der Herstellung. Das weitere Erhitzen während der Herstellung ist nicht notwendig und darum auch abzulehnen, weil Unwägbarkeiten ins Spiel kommen, etwa elektromagnetische Einwirkungen einer Kochplatte.  

Eine andere Möglichkeit der Stromerhöhung wäre, die Zahl der Elektroden oder deren Durchmesser - sprich Oberfläche - zu erhöhen, was auch mit abgeplattetem oder flachem Silbermaterial möglich wäre. Bei Flächen als Elektroden ergibt sich allerdings oft Lochfraß. Hingegen ist eine größere Fläche oder Anzahl an Elektroden nie schädlich und hat bei den Geräten mit automatischer Strombegrenzung auch keine Veränderung des Elektrodenstroms zur Folge.

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Impressum:

© April/2005 by HANS-DIETER TEUTEBERG •  hans-dieter.teuteberg@t-online.de

Illustrationen
 © H.D.T.