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überarbeitet 04.09.2014

Einführungs-Projekt für Laien ohne Löterfahrung

 

     Aber zuerst:

Für den ersten und schnellen Erfolg gibt es auch ein "Lüsterklemmen-Projekt" auf dieser Webseite. (siehe Auflistung der Selbstbau-Projekte 1 - 8)

Das Löten... (nur für die Laien ohne Löterfahrung, alle anderen können dies überspringen)

Der Leitsatz lautet: "Heiß und schnell!"
In 3 bis 5 Sekunden muß eine normale Lötstelle fertig sein. Längeres "Braten" zerstört manchmal (aber nicht immer) die Bauteile und die Platine. "Löten mit geregelter und niedriger Temperatur" schafft Probleme, wo sonst keine Probleme wären."

Bitte laßt euch nicht vom Fachhandel beschwatzen. Teure Lötstationen mit Temperaturregelung sind für diese Projekte völlig unnütz und bringen nur Unsicherheit in die Sache. Wenn aber bei preiswerten Lötstationen eine Temperaturregelung vorhanden ist, dann "auf Maximale Temperatur" stellen. (gibt es schon unter 10 Euro)

Für den Neueinsteiger empfiehlt sich, vorher einige Versuche an Drähten und sonstigen wertlosen Teilen zu machen und keinesfalls die ersten Schritte an der relativ teuren Platine zu versuchen. Man kann sich dazu auch zahlreiche Videos im Web anschauen, die findet man mit dem Suchwort "Löten" bei Google und jeder anderen Suchmaschine. Aber nicht jedes Details wird dort "aus der Erfahrung" beschrieben, vieles ist blanker Nonsens von Leuten mit wenig Erfahrung, die halt gern mal ein Video von sich machen wollten.

Es gibt aus Sicht jahrzehntelanger Erfahrung nur wenige Punkte, die man beachten muß:
1. Wie gesagt, es wird "heiß und schnell" gelötet. Alle Lötstationen mit Temperaturregelung sind für 99 Prozent der Elektronik überflüssig und eher hinderlich. Entsprechende Anweisungen zur Temperatur was wie heiß sein darf, sind zu ignorieren. (Das hat die Löttechnik-Industrie erfunden, um Lötstationen verkaufen zu können.)
Eine preiswerte, regelbare Lötstation (10 Euro) kann man dennoch kaufen. Es wird die höchste Temperatur eingestellt. In längeren Pausen zwischendurch kann man außerdem die Temperatur runterregeln, das schont die Lötspitze.

2. Die Lötspitze muß sauber und verzinnt sein, zum Abwischen (alle paar Minuten) muß ein nasser Schwamm vorhanden sein.

3. Die Lötspitze direkt dort an den Draht oder Pin des Bauteils dranhalten, wo er aus der Platine kommt. (Natürlich auf der Kupferseite der Platine.)
Direkt dort den Lötdraht dranhalten, dann schmilzt dort ein Stückchen ab. (Wieviel, muß man üben und ausprobieren.) Es genügt, wenn der Draht rund um das Loch mit Lötzinn bedeckt ist und das Lötzinn auf der Kupferfläche ein wenig "dünn auslaufend" das Loch verschließt. (Es muß immer glänzend aussehen und darf keine runde Perle bilden, denn dann ist das Lot nicht auf der Kupferfläche verlaufen.)

Ein Tip: Beim Wegnehmen der Lötspitze von der Lötstelle (also nach dem Löten) kann man das mit einem kleinen "Schnick am Draht entlang" machen, also einer ruckartigen Bewegung, als wolle man dort einen dünnen Faden abreißen. Das muß man einfach mal ausprobieren. Es führt dazu, daß das Lötzinn schön am Draht hochgezogen wird. Eine gute Verbindung, die man auch mit der Augenlupe gut kontrollieren kann.

Man braucht also irgendwann auch eine "Augenlupe", so wie die Uhrmacher sie verwenden. Die gibt es für wenige Euro bei ebay.

Das Lot (oder Lötzinn, bzw Lötdraht) sollte für unsere Arbeiten nicht dicker als 1 mm sein. Es ist bereits mit Flußmittel gefüllt. Als zusätzliches Flußmittel für schwer verzinnbare Teile empfiehlt sich immer noch der altbewährte "Löthonig", ein reines Kolophonium-Produkt, also aus Baumharz. Löthonig gibt es bei Conrad, gelegentlich auch bei anderen, aber nicht bei Reichelt. Andere Flußmittel in Spendern sind nicht besser, eher schlechter, aber garantiert teurer. Lötfett, Lötwasser und solche Dinge, die der Klempner oder Dachdecker verwendet, haben absolut nichts in der Elektronik zu suchen. (führt zu heftiger Korrosion) Einzige Ausnahme: Wenn Lötfahnen (das sind die Anschlüsse von Steckern, Buchsen, Schaltern etc.) aus Edelstahl von diversen speziellen Bauteilen kein Zinn annehmen, darf auch mit Lötfett etc. vorverzinnt werden, also noch nicht auf der Platine sitzend, dann aber anschließend mit Bürste und Wasser gründlich reinigen. (Ja! wir dürfen elektrische Bauteile durchaus in Wasser tauchen, sie werden ja anschließend getrocknet.)

Zum Entlöten, was ja auch mal vorkommen wird, verwendet man eine Lötsaugpumpe, auch Entlötpumpe genannt. (ab 2 Euro)
Besser geht es manchmal mit Entlötlitze. Sieht wie eine Kupferlitze von einem Kabel aus. Wird an die Lötstelle gehalten, die Lötspitze dran und sie saugt das flüssige Lötzinn auf. Das erfordert aber etwas Übung.

Eine schöne und klare Anleitung zum Löten findet sich hier:
http://www.luedeke-elektronic.de/content/Loetkurs-fuer-Bausaetze.html

Löthilfe, Bestückungsrahmen, Dritte Hand etc. etc......
Das alles braucht man vielleicht später mal, wenn Elektronik zum dauerhaften Hobby geworden ist. Es ist zwar schön, wenn man die Platine zum Löten festspannen kann, aber es geht viel einfacher mit einem Klumpen Knetmasse. (Marke "PlayDoh", das schmiert nicht) Das muß auch nicht weiter erklärt werden, es arbeitet sich einfach "schön" damit.

Ansonsten: Keine Spezialwerkzeuge kaufen, es muß alles mit einfachsten Mitteln gehen. Man kann ein kleines Loch in einer Platine  auch mal mit einer Nadel oder einem dünnen Werkzeug "machen". Oder ein zu kleines Loch mit einer dünnen Rundfeile vergrößern. Dazu braucht man nicht gleich einen "Dremel" samt Sortiment an Fräsern.   

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Ideal auch für sonstige Arbeiten: Der kleine Schraubstock für den Tisch, mit Kugelgelenk und Saugplatte. (ebay für unter 20 Euro) Zum Festspannen und Löten genügt es, ihn einfach hinzustellen, ohne sich der Saugplatte zu bedienen.

 

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Ein Klumpen "UHU patafix" oder Knetmasse (PlayDoh schmiert nicht) fixiert die Platine auf der Tischplatte und ersetzt so Geräte wie "Bestückungshilfe", "Löthilfe", "Dritte Hand" und wie sie immer heißen und manchmal auch den Schraubstock...

 

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Unser Einsteiger-Lötprojekt:

Vorab! Es wird gelegentlich die Frage gestellt: "Ich habe im Internet ein Video gesehen, mit nur einer 9 Volt Batterie. Geht das?" Oder "mit nur einem Widerstand". Oder "mit Leitungs- oder Mineralwasser".

Antwort: "Nein! Das geht nicht." Das sind Videos von Idioten für Idioten, die meinen, das Rad neu erfinden zu können. Trotzdem gibt es alle paar Wochen einen neuen, großen Möchtegern-Erfinder, mit diesem Mist. Wer das unbedingt diskutieren muß, ist hier auf dieser Webseite am falschen Ort. Hier wird der geltende Stand der wissenschaftlichen Physik zu Grunde gelegt. Und nicht: "hab ich gehört...", "hab ich irgendwo gesehen...", "hat einer gesagt..." und "ich glaube..."

Unsere ersten Lötübungen sollten wir nicht an der relativ teuren Platine machen, weil da schon mal was schiefgehen könnte. Also beginnen wir mit einem kleinen Projekt, das wir notfalls wegschmeißen können. Es ist allerdings keineswegs nur eine reine Löt-Übung, sondern diese wenigen Teile ergeben einen vollwertigen Kolloidalsilber-Generator, der teuren Geräten für 100 oder 200 Euro in nichts nachsteht. Außer, daß wir hierfür kein Netzteil haben und die Schaltung deshalb mit Batterien betreiben.

Um gleich auf die Frage nach den Batteriekosten einzugehen:
Rechenbeispiel: Eine 9 Volt Alkaline Qualitätsbatterie kostet das Stück rund 1 Euro im Zehnerpack + 2 Euro Versand. (bei ebay) Wir brauchen für unser Projekt 4 Stück. Die Kapazität beträgt 500 - 600 mAh. Der entnommene Strom beträgt 5 mA. Wir können demnach mindestens 100 Stunden Herstellungszeit nutzen.

Wenn wir nach der gültigen ppm-Tabelle (auf Basis der wissenschaftlich anerkannten Faradayschen Gesetze) vorgehen, die auch z.B. beim Ionic-Pulser allgemein Anwendung findet, und täglich ein 0,2 Liter Glas mit der am meisten gebräuchlichen Konzentration von 25 ppm herstellen (was eine ganze Menge ist), dann "verbrauchen" wir täglich 15 Minuten der zur Verfügung stehenden 100 Stunden Batteriekapazität. Das sind 400 Tage täglich ein 0,2 Liter Glas mit einem Batteriesatz für rund 4 Euro. Da kann man wirklich nicht meckern.

 

Der Aufwand an Bauteilen ist bescheiden.

 

 

Schaltplan

Im Vergleich: Schaltplan und schematische Bauteile-Darstellung

 

 

Die Bauteile: Links und rechts ein 3-er Stück der Stiftleiste, aus dem der mittlere Stift mit der Zange herausgezogen wird.
Die Rote Leuchtdiode, kurzer Draht links, dort ist auch einen Markierung am Kunststoff.
Der 249 Ohm Widerstand, Einbaurichtung egal.
Mitte der LM317, rechts daneben die Diode mit Markierung (schwarzer Ring) links.

Wer das möchte, kann sich noch von einer alten Batterie die "Clipse" abmachen und Drähte anlöten. 

 

Das ist unser kleines Lochraster-Platinchen, geschnitten aus einem größeren Stück.

 

 

Hier sind die 5 Stellen markiert, wo die Kupferbahnen unterbrochen werden müssen.

 

Bild 3

Mit einem kleinen scharfkantigen Schraubenzieher haben wir die 5 Unterbrechungen gemacht. Das ist etwas mühsam und man muß es ausprobieren. Am besten nachher mit einer Lupe kontrollieren, daß die Kupferleitung wirklich unterbrochen ist. Es gibt für diesen Zweck auch ein Werkzeug. "Leiterbahnenunterbrecher". (findet man bei Google) Macht es einfach irgendwie, auch eine spitze Schere wird gehen.

 

Bild 4

Die Bauteile werden von oben eingesteckt.

 

 

 

Und von unten werden die Drähte abgeschnitten und verlötet. Wie man sieht, werden die Drähte vom Widerstand an zwei Stellen umgebogen, damit sie auf die die nächste Kupferbahn hinüberreichen. 

 

 

Hier ein wenig Theorie! Später beim "richtigen" Selbstbau-Projekt 8 ist nur noch der "Bestückungsplan" zu beachten, welcher nur die Lage und Position der Bauteile auf der Platine zeigt. Das ist dann auch wesentlich einfacher.

 Man beachte bitte unbedingt auf der "realen Ansicht zum Löten" die beiden kurzen, senkrechten, roten Striche. Dort muß also durch Umbiegen der Drähte von den Bauteilen eine Überbrückung gelötet werden, die sonst nicht vorhanden wäre.

 

Nach der Fertigstellung, der erste Versuch...
Die Silber-Elektroden werden an die beiden "Out-Stiften" unseres kleinen Einführungs-Projektes angeschlossen. Zum Strom-Messen müssen wir nur eine dieser beiden Leitungen über das Meßgerät führen. Dazu das Meßgerät auf Gleichstrom und den höchsten mA Bereich stellen.  

 

Das Gleiche im Details auf der Abbildung unten:

Der Anschluß erfolgt "in Reihe" mit den Elektroden. Das heißt, der Strom kommt z.B. vom Minus der Batterien (Grün), geht auf eine Silber-Elektrode und von der anderen (Rot) geht es auf ein Kabel des Multimeters. (erst einmal egal, welches der beiden) Das andere Kabel des Multimeters wird am Plus der Batterien angeschlossen. (Rot)

Auf diese Weise können wir beobachten, was sich tut.

Beim Eintauchen der Elektroden in das (heiße) Wasser, wird sich zunächst ein niedriger Strom von 0,5 bis etwa 2 mA ergeben. Das ist immer unterschiedlich, hängt von der Qualität des Destillierten Wassers ab, aber auch davon, wie alt es ist, wie oft die Flasche schon geöffnet war (saugt Kohlendioxyd aus der Luft auf) und einigem, was wir gar nicht wissen. Auch Fett- und Spülmittelreste im Glas spielen eine Rolle.

Anschließend kann man beobachten, wie der Strom langsam ansteigt und nach ein paar Minuten auf dem Sollwert von ca. 5 mA stehenbleibt. Das ist die wichtige Funktion "einer Strombegrenzung". (Nicht zu verwechseln, mit einem Widerstand, der das bei etlichen miserablen Pfusch-Geräten (für  60 - 100 Euro im Handel) übernehmen soll. Da soll man besser gar nichts kaufen, was für die Gesundheit ist.)

Was man nicht unbedingt wissen muß:
Ein Punkt, der gelegentlich Anlaß für Fragen ist: Die Elektrodenspannung! Also die Spannung, die mit dem Multimeter direkt an den Silber-Elektroden gemessen werden kann.
"Vor einer Strombegrenzung ist die Spannung immer höher, als hinter der Strombegrenzung." Wenn wir die Batteriespannung messen und bei 4 Batterien 36 Volt oder etwas mehr haben, dann läßt sich diese Spannung "NIEMALS" auch an den ins Wasser eingetauchten Silber-Elektroden messen. Die Spannung an den Elektroden muß niedriger sein und sinkt auch weiter ab, je länger das Gerät eingeschaltet ist und je mehr Silber schon im Wasser ist. Alles andere widerspräche dem Ohmschen Gesetz.

Auf dem Foto sehen wir, daß sich nach 3 Minuten ein Strom von 5,09 mA ergeben hat.

 

Nach 75 Minuten ist der Strom immer noch konstant bei 5,09 mA.
Besser geht es nicht, wir haben damit ein vollwertiges Gerät zur Herstellung von Kolloidalem Silber.

 

Das Wasser ist gelb und klar. Nach der Tabelle hat es nach 75 Minuten 100 ppm.

 

 

Im abgedunkelten Raum zeigt sich mit der LED-Taschenlampe ein kräftiger Tyndall-Effekt

 

 

Wer nicht gleich ein passendes Stück Acrylglas (Plexiglas) für den Elektrodenhalter findet:

Modell NEANDERTAL

 

 

Nachfolgende Stückliste kann zum Ausdrucken als Word-Datei heruntergeladen werden

 

Deutschland
http://www.reichelt.de/  Tel. 04422-955333

Österreich
http://www.reichelt.at/   Tel. +49 (0)4422-955333

 

Stückliste für das Einführungs-Projekt

 

1 Stück Streifenrasterplatine 50 x 100 mm, Reichelt Best.-Nr.

1 Stück Stiftleiste 10-polig, Reichelt Best.-Nr.

1 Stück Diode D1, Reichelt Best.-Nr.

1 Stück IC1, Reichelt Best.-Nr.

1 Stück LD1, Reichelt Best.-Nr.

1 Stück Widerstand R1, Reichelt Best.-Nr.

4 Stück Blockbatterien 9 Volt

1 Stück Draht von irgendwoher  

1 UHU patafix (wiederverwendbare Klebepads) als Fixierhilfe

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Impressum:

© April/2005 by HANS-DIETER TEUTEBERG •  hans-dieter.teuteberg@t-online.de

Illustrationen
 © H.D.T.